An diesem Wochenende wurde bei der UN-Generalversammlung in New York die Agenda 2030 angenommen. Auch für Luxemburg stellt sie eine enorme Herausforderung dar.
Die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (sustainable development goals), die am Wochenende von den UN-Mitgliedstaaten angenommen wurden, versäumen es, die strukturellen Probleme des kapitalistischen Weltwirtschaftssystems in Frage zu stellen. Auch fehlt eine Priorisierung der unterschiedlichen Aktionsbereiche und klare Richtlinien für die Umsetzung. Dennoch handelt es sich um einen wichtigen und ambitiösen Leitfaden hin zu einer nachhaltigeren und gerechteren Welt, vor allem da es sich um ein Kompromisspapier zwischen mehr als 190 Nationen handelt.
Der Erfolg der Agenda wird jedoch letztlich davon abhängen, welchen Stellenwert die Regierungen dieser nicht verbindlichen Agenda einräumen. déi Lénk rufen die Regierungen, aber auch die Vertreter der Zivilgesellschaft dazu auf, sich für eine kompromisslose Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bis 2030 einzusetzen.
Eine Herausforderung auch für Luxemburg
Im Gegensatz zu den Milleniumszielen, gelten die Nachhaltigkeitsziele auch für Industrieländer. Somit wird auch Luxemburg an der Umsetzung der 17 Haupt- und 169 Unterziele gemessen werden. Gleichzeitig muss Luxemburg, gemäß dem Prinzip der gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortung, dafür sorgen, dass es andere Staaten nicht an der Erreichung der Ziele hindert. Der Politikkohärenz im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung muss also eine neue Priorität eingeräumt werden.
Neben den Umweltaspekten stellen auch andere Bereiche eine enorme Herausforderung für Luxemburg dar. Ein besonderes Augenmerk wird déi Lénk auf die Umsetzung des Nachhaltigkeitsziels 10.1 legen. Dort heißt es, dass das Einkommen der unteren 40% der Bevölkerung schneller wachsen soll, als der nationale Durschnitt. Aktuell geht die Tendenz in Luxemburg in die Gegenrichtung und déi Lénk erwarten von der Regierung schnellstmöglich einen Aktionsplan, wie dieses Ziel umgesetzt werden kann.