Den Klimawandel begrenzen, die Energiewende meistern, Umwelt und Natur schützen, alternative ökonomische Modelle verbreiten, natürliche Ressourcen bewahren und erneuerbare Ressourcen fördern, ökologisch und sozial produzieren und konsumieren. Leider waren dies keine Ziele der Luxemburger Politik in den letzten Jahrzehnten. Kurzfristige Wirtschaftsinteressen und Lobbying seitens der mächtigen Konzerne haben stets notwendige Zukunftsmodelle verhindert, vor allem auch auf EU-Ebene. Wir werden nur dann deutlich weniger Ressourcen und Energie verbrauchen, wenn die Gesellschaft gleichzeitig sozialer, gerechter, demokratischer und freier wird. Der Schutz unserer Lebensgrundlagen und das „gute Leben“ und nicht das Wachstumsdogma sollen unsere Zukunft bestimmen.
déi Lénk wollen:
1. Eine gesellschaftliche Diskussion über den Sinn und Zweck der Wirtschaft führen. Dabei sollen Umwelt, Gesundheit, Klimawandel, Lebensmittelversorgung, fairer Handel, ländliche Entwicklung, Städteplanung, globale Gerechtigkeit und die Chancen der nächsten Generationen im Mittelpunkt stehen. Wirtschaft und Arbeit sollen sinnvolle Produkte und Dienstleistungen erzeugen, eine bessere Lebensqualität für alle sowie gesellschaftlichen Mehrwert schaffen und sich auf Solidarität, Gemeinwohl und Nachhaltigkeit ausrichten.
2. Den Klimawandel entschieden bekämpfen. Zukunftsfähiges Wirtschaften erfordert, auf den Verbrauch fossiler Energien zu verzichten. Betroffenen Beschäftigten muss eine Umschulung und eine Einstellung in anderen Berufen angeboten werden.
3. Die Möglichkeiten zur Herstellung erneuerbarer Energien jenseits der Profitlogik erforschen und maximal ausschöpfen. Investieren in Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft, Biogas aus organischen Abfällen, Erdwärme usw. schafft auch neue Arbeitsplätze.
4. Sich einsetzen für den EU-weiten Ausstieg aus der Atomkraft und einen Importstopp von Atomenergie nach Luxemburg, und konsequent kämpfen für die Abschaltung des AKWs Cattenom und für den Abzug der Gelder unserer Pensionsreserven, die die Regierung in der Atomindustrie investiert hat.
5. Unsere Energieeffizienz um ein Vielfaches verbessern durch Subventionen und öffentliche Fonds für Altbausanierung, umweltfreundliche Technologien bei Neubauten, energiesparende Geräte usw. – besonders für Haushalte mit geringem Einkommen.
6. Globale Wirtschaftsinteressen durch ökologische Solidaritätsprogramme ersetzen und unsere CO2-Bilanz und Umweltverschmutzung nicht in andere Länder auslagern.
7. Die Landesplanung endlich gesetzlich in die Praxis umsetzen, die Zersiedlung der Landschaft verhindern und kollektives Wohnen mit grünen Erholungsgebieten vernetzen. Wenigstens 5% unserer Landesfläche sollen als Ressourcenareale und Biodiversitätszonen unter Schutz gestellt werden.
8. Die „sektoriellen Pläne“ („Geschützte Landschaften“, „Mobilität“, „Wohnungsbau“ und „Aktivitätszonen“) öffentlich diskutieren, nachbessern und bis Ende 2014 in Kraft setzen, und ein „Monitoring“ dieser Pläne gewährleisten.
9. Die Wohn- und Lebensqualität der Menschen aufwerten und die Wohngebiete zusammen mit den Einwohner/inne/n konsequent ökologisch umgestalten. Die strategischen Optionen der allgemeinen Bebauungspläne der einzelnen Gemeinden zusammen mit den Bürger/innen diskutieren und beschließen (Bürgerbeteiligung). Anstatt Privatpromotoren die Landesplanung zu überlassen, sollen Baugemeinschaften und -Kooperativen gefördert werden. Bei der Umklassierung von Parzellen und Flächen soll der Staat ein Vorkaufsrecht erhalten und der Mehrwert mit einer „Flächenaufwertungssteuer“ belegt werden.
10. Solidaritätsnetzwerke (z.B. Transition-Town-Bewegung) und partizipative, kollektive Nachbarschaftsinitiativen konsequent fördern.
11. Das Einspruchsrecht der Umwelt- und Naturschutzorganisationen, der Bürger/innen und der Gemeinden bei Genehmigungsprozeduren keineswegs beschneiden, sondern stärken. Die Bürger/innen systematisch bei allen städtebaulichen Projekten und Umänderungen sowie Teilbebauungsplänen beteiligen.
12. Das öffentliche Transportsystem und die Infrastrukturen der „sanften Mobilität“ systematisch ausbauen um ein flächendeckendes, kostenloses, grenzüberschreitendes und attraktives Angebot zu ermöglichen. Es darf daher keine Zugstrecke stillgelegt werden. Den Verkehr innerhalb der Ortschaften konsequent beruhigen, um die Lebensqualität zu erhöhen, die sanfte Mobilität zu fördern und Fußgänger/innen- und Radfahrer/innen zu schützen.
13. Transportwege kürzen, den regionalen Konsum und regionale Märkte fördern und Arbeitsplätze dort schaffen wo die Menschen leben.
14. Eine nachhaltige, ökologische, solidarische und partizipative Landwirtschaft fördern, die auch wieder die regionale Bevölkerung mit gesunden Grundnahrungsmitteln versorgt.
15. Sich stark machen für ein generelles Verbot von gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln, von Patenten auf Lebewesen wie z.B. Samen von Nutzpflanzen, und für den Stopp der Produktion von Agrokraftstoffen.
16. Den Anbau von Mischkulturen mit abwechselnder Fruchtfolge statt Monokulturen fördern und öffentliche Samenbanken aufbauen um altbewährte Obst-, Gemüse- und Getreidesorten zu erhalten.
17. Eine faire Agrarpolitik und Handelspolitik gegenüber Drittländern garantieren. Um CO2-Emissionen stark zu verringern, den Klimawandel zu bremsen und Umweltzerstörung sowie Hungersnöte zu vermeiden soll der Anbau von Grundlebensmitteln für die Ernährung der Menschheit der industriellen Futtermittelproduktion für die Fleischindustrie vorgezogen werden.
18. Unsere Gewässer und Trinkwasserquellen schützen: endlich Trinkwasserschutzgebiete ausweisen und den Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden stark einschränken. So werden auch die lebenswichtigen Bienen sowie die gesamte Tier- und Pflanzenwelt geschützt.
19. Unsere Abwässer dringend flächendeckend und systematisch reinigen mit dezentralen ökologischen Kläranlagen, vermehrt getrennte Regen- und Schmutzwasserkanäle bauen, und Betriebe mit besonders großem Wasserverbrauch stärker in die Verantwortung ziehen.
20. Den Umwelt- und Tierschutz verstärkt in die Schulprogramme einbauen und in Schulen, Kindertagesstätten und öffentlich-staatlichen Restaurants und Kantinen regionale, biologische und vegan-vegetarische Gerichte fördern.
21. Den Schutz der Tiere vor Ausbeutung, Leiden und Ausrottung in der Gesetzgebung verbessern und in der Praxis umsetzen.
22. Die Verbreitung von überflüssigen Produkten, die nur der Profitmaximierung einzelner Großkonzerne dienen, erschweren durch ein Verbot von kommerzieller Werbung im öffentlichen Raum.-