Sunday, 08 March 2015

Unterstützen wir den Kampf der Frauen aus dem Reinigungssektor!

Unter den weniger Privilegierten findet man die Arbeiterinnen aus dem Reinigungssektor. Etwa 8000 von ihnen arbeiten für die großen Reinigungsfirmen. Und seit 2013 befi nden sie sich in einem sozialen Konflikt gegen das Patronat dieser Firmen, nachdem dieses im April 2013 den Kollektivvertrag gekündigt hatte. Diese Frauen sieht jeder von uns dann und wann, sie begegnen uns regelmäßig. Aber man spricht wenig über ihren Kampf. Ist es, weil die meisten von ihnen Ausländerinnen oder Grenzgängerinnen sind und ihr politisches Gewicht gering ist?

Ihre Arbeit ist beschwerlich, viele von ihnen haben nach jahrzehntelanger Arbeit Rückenschmerzen oder andere gesundheitliche Probleme. Ihre Gehälter liegen nur um einige Cents über dem sozialen Mindestlohn. Sie haben nur 1 ½ Tage zusätzlichen Urlaub nach 25 Jahren Berufsausübung, 50% der Überstunden werden nicht mit Zuschlag bezahlt. Viele von ihnen müssen eine absolute
Flexibilität in Kauf nehmen, mit Arbeitsstunden die so liegen, dass sie den Tag durchschneiden und keine richtige Ruhe fi nden können. Schließlich lehnt es das Patronat auch ab, den nicht diplomierten Frauen nach zehnjähriger Betriebszugehörigkeit den sozialen Mindestlohn für qualifi zierte ArbeiterInnen zu zahlen, obwohl eine Frau, die vor Gericht klagte, Recht bekam.

Seit 2013 hat der OGBL, der in diesem Sektor die Angestellten mehrheitlich vertritt, die Aktionen multipliziert. Es geht darum, die Arbeitsbedingungen dieser Frauen zu verbessern. Sie verlangen nicht das Blaue vom Himmel: Eine lineare Gehaltserhöhung, den qualifi zierten Mindestlohn nach 10 Jahren Berufsausübung, Verbesserungen bei der Arbeitsorganisation sowie eine Herabsetzung
der nicht bezuschussten Überstunden auf 10%.

Die Regierung hat im Januar jedoch eine Vereinbarung mit der UEL (Union des entreprises luxembourgeoses) unterschrieben, die u.a. eine Änderung der Gesetzgebung über den qualifi zierten Mindestlohn und eine verstärkte Flexibilisierung der Arbeit vorsieht: Maßnahmen, die bereits prekarisierte ArbeitnehmerInnen noch mehr prekarisieren und nicht zuletzt die Frauen aus dem
Reinigungssektor betreffen.

Unterstützen wir den Kampf dieser Frauen! Üben wir Druck auf die Regierung aus! Unterstützen wird ihre gewerkschaftlichen Aktionen!